hey@anjajoerger.life

Anja Jörger Potenzialentfaltung Logo

+34 696 859 956

Frauenhände auf Laptop-Tastatur von oben betrrachtet. Der geöffnete Laptop steht dabei auf einem Tisch aus Holzlatten, oben und unten umrankt mit Efeu.
Logo-Sonne Anja Jörger Potenzialentfaltung hellgrün

Blogbeitrag

Wenn du dich über andere ärgerst – und erkennst, dass es dein eigener Schatten ist

Wut, Trigger, Urteile? Dahinter steckt oft psychologische Projektion. Hier erfährst du, wie du unbewusste Muster erkennst, heilst – und zu dir selbst zurückfindest. Mit Übungen, Journalfragen & Ritual.

Wenn du dich über andere ärgerst – und erkennst, dass es dein eigener Schatten ist

von | Aug. 11, 2025 | Potenzialentfaltung | 0 Kommentare

Wenn deine Trigger dir etwas über dich erzählen

Kennst du das? Eine bestimmte Person macht dich regelmäßig wütend – durch Unachtsamkeit, Arroganz oder auffallende Selbstsicherheit. Du spürst emotionale Reaktionen, die über das eigentliche Verhalten hinausgehen.

Später erkennst du vielleicht: „Das, was mich da so aufregt … hat etwas mit mir zu tun.“

Willkommen im Feld der psychologischen Projektion – ein faszinierender, manchmal unbequemer, aber zutiefst heilender Zugang zur Selbsterkenntnis.

In diesem Artikel erfährst du:

  • Was Projektion psychologisch und energetisch bedeutet,
  • Wie deine Trigger zum Spiegel werden können,
  • Wie du achtsam mit Gefühlen wie Ablehnung, Neid oder Wut umgehst,
  • Und wie du Schritt für Schritt deine Schatten erkennst – ohne dich selbst zu verurteilen.

📌 Hinweis:

Dies ist Teil 1 meiner Blogserie rund um Projektion, Intuition und Selbstbegegnung.

In Teil 2 erfährst du, wie du deine innere Stimme klar von alten Mustern unterscheiden kannst – und so wieder Vertrauen in dein Bauchgefühl gewinnst.

1. Was ist Projektion?

In der klassischen Psychologie gilt Projektion als Abwehrmechanismus: Eigenschaften, Bedürfnisse oder Emotionen, die wir in uns (noch) nicht akzeptieren können, werden anderen Menschen zugeschrieben.

✦ „Projektion ist der Versuch, das Unverdaute abzugeben.“

Du erkennst sie daran, dass du stark auf etwas im Außen reagierst – übermäßig irritiert, wütend oder verletzt – obwohl der Auslöser objektiv gesehen nicht „so schlimm“ war.

Spirituell betrachtet ist Projektion ein Schleier zwischen dir und deiner Essenz: Sie trennt dich scheinbar, um dich dann tiefer zu dir selbst zurückzuführen.

„Deine Wahrnehmung ist ein Fenster, das mehr über dich selbst zeigt als über die Welt draußen.“ – Carl Jung

2. Warum wir projizieren

Scham, Angst und der verdrängte Anteil

Wir projizieren meist unbewusst – nicht aus Bosheit, sondern aus Schutz.

  • Wir fürchten uns davor, bestimmte Gefühle zu spüren (Wut, Eifersucht, Bedürftigkeit).
  • Wir haben früh gelernt, dass gewisse Verhaltensweisen „nicht okay“ oder „nicht liebenswert“ sind.
  • Wir lehnen das in anderen ab, was wir selbst nicht leben (dürfen).

So entsteht innere Spaltung – und im Außen: Projektion.

„Was wir am meisten verurteilen, sind oft Anteile von uns selbst, die wir noch nicht verstanden haben.“ – Brené Brown

3. Projektion erkennen:

„You spot it, you got it“

Wenn dich etwas übermäßig triggert, lohnt sich ein Blick nach innen: Was genau fühlst du? Was macht das Verhalten der anderen mit dir?

Beispiel:

Du empfindest jemanden als überheblich – aber innerlich sehnst du dich vielleicht danach, selbstbewusster aufzutreten, gesehen zu werden, Raum einzunehmen.

Deine Superreaktion zeigt oft: Hier liegt ein Schatten. Oder ein unerfüllter Anteil, der Aufmerksamkeit braucht.

Fragen zur Selbstklärung:

  • Welche Emotion steht hinter dem Ärger?
  • Wann habe ich mich selbst schon mal so verhalten – bewusst oder unbewusst?
  • Was ist mein Anteil an diesem Gefühl?

„Der beste Weg, sich selbst zu erkennen, ist im Spiegel des anderen.“ – Rumi

4. Typische Projektionsformen im Alltag

Hier ein paar alltagsnahe Beispiele:

Was du fühlstWas es über dich sagen könnte

„Er denkt nur an sich selbst“

Du erlaubst dir selbst keine Bedürfnisse
„Sie ist zu laut“Du unterdrückst deine eigene Stimme
„Die sind so frei“Du hältst dich selbst zurück
„Niemand nimmt mich ernst“Du übst dich möglicherweise selbst nicht im Ausdruck oder in klarer Präsenz

Je stärker deine Reaktion – desto eher ist sie ein Hinweis.

Akzeptiere, wer du bist, damit du frei wirst, wer du sein kannst.“ – Carl Rogers

5. Wie du Projektionen auflöst

Von unbewusst zu bewusst: 4 Schritte der Schattenintegration

  1. Wahrnehmen ohne Urteil:
    Beobachte deine Reaktion. Halte inne. Atme. Alles darf da sein: Wut, Ekel, Neid oder Enttäuschung.
  2. Das Gefühl unter dem Gefühl:
    Wut ist oft Trauer. Kritik ist oft Angst. Trigger zeigen nicht nur das Offensichtliche, sondern tiefer liegende Erfahrungen.
  3. Den Anteil in dir erkennen:
    Was hat das mit dir zu tun – nicht im Sinne von Schuld, sondern aus Neugier auf dich selbst.
  4. Sanft mit dir werden:
    Was du ablehnst, will nicht verscheucht – sondern verstanden werden.

 

„Mut beginnt mit der Anerkennung deiner eigenen Dunkelheit.“ – Pema Chödrön

6. Übungen zur Selbstbegegnung

Spiegelritual & Journaling

 

🪞 Spiegelritual

  • Geh für 2–3 Minuten in die Stille. Setz dich vor einen Spiegel.
  • Blick stabil und weich in deine eigenen Augen.
  • Sprich leise:
  • „Ich bin bereit, mich selbst zu sehen.
  • Auch das, was ich verurteilt, verdrängt und vergessen habe.
  • Ich bin mehr als meine Reaktionen. Ich bin ganz.“
  • Atme. Spüre. Lass alles zu.

✍️ Journaling-Fragen

  1. Welche Verhaltensweise bei anderen triggert dich aktuell?
  2. Welche Emotion steckt dahinter?
  3. Wo in deinem Leben hast du selbst ähnlich gefühlt oder gehandelt?
  4. Welche alten Erfahrungen könnten dieses Gefühl verstärken?
  5. Was ist heute eine neue Haltung oder Entscheidung dazu?

 

✦ Schreib nicht, was „richtig“ klingt – sondern was sich ehrlich anfühlt.

7. Fazit: Deine Schatten sind kein Makel – sie sind dein Material

Trigger bedeuten nicht, dass du „zu empfindlich“ bist. Oder „noch nicht weit genug“.

Sie zeigen dir, wo alte Wachstumswunden noch leise schmerzen – und wo du heute wählen kannst, präsent zu bleiben anstelle dich zu distanzieren.

Wenn du aufhörst, die Schuld im Außen zu suchen, und beginnst, freundlich nach innen zu lauschen, entsteht Selbstverantwortung – nicht als Last, sondern als Befreiung.

„Heilung geschieht, wenn das, was du bist, sich mit dem verbindet, was du liebst.“ – Tara Brach

Nächster Teil der Reihe:

„Projektion oder Intuition? Wie du deine innere Stimme von alten Mustern unterscheidest“ – erscheint am 18. August.

Lies auch
➡ Drama-Dreieck: Wie du dich aus dem Opfer–Retter–Täter-Spiel befreist

💌 Du möchtest tiefer gehen?

Ich begleite dich gern in einer 1:1 Session oder über meinen Newsletter. Schreib mir einfach – dein Schatten wartet nicht, er spricht schon.

C

Kostenloses Gespräch zum Kennenlernen

Wenn du Unterstützung auf diesem Weg suchst, begleite ich dich gerne dabei, deine Urkraft zu entdecken und ein erfülltes Leben zu führen. Gemeinsam schaffen wir einen Raum, in dem du wachsen, heilen und dich selbst neu erfahren kannst.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert