Inhalt
4. Warum bunte Echtheit für sensible Frauen so bedeutsam ist
5. Rückblick: Die Stimme meiner Seele
6. Farbe bekennen heißt nicht: laut werden. Es heißt: echt sein.
7. Was es bedeutet, Farbe zu bekennen
8. Kleine Schritte zur großen Wahrheit
9. Die Seele als Partnerin auf dem Weg
10. Fazit: Deine Seele wartet auf dich
1. Ein Brief von meiner Seele – ein Meilenstein auf einem langen Weg
Heute habe ich einen alten Brief gefunden, den ich 2013 im Rahmen meiner einjährigen Sensitivitäts-Ausbildung bei Kim-Anne Jannes geschrieben habe. Diese intensive Ausbildung war ein wichtiger Schritt auf meinem Weg, mich selbst besser zu verstehen und meine Feinfühligkeit bewusst zu leben. In diesem Brief schreibt meine Seele an mich:
„Liebe Anja, schön ist es mit dir. Ich freue mich, dass nun nach all der langen Zeit der Grauzonen das Licht und die vielen bunten Farben Einzug halten.“ – deine Seele
Dieser Brief ist für mich kein Anfang, sondern ein bedeutender Meilenstein auf einem Weg, der schon lange vorher begann. Ich habe viele Jahre intensiv an mir gearbeitet, mich weiterentwickelt und dabei immer wieder neue Facetten meiner Sensitivität und Selbstliebe entdeckt. Obwohl ich äußerlich eher unauffällig wirkte und oft versuchte, mich zurückzunehmen, hatte ich dennoch eine spürbare Ausstrahlung und ein besonderes Charisma, das andere wahrnahmen. Meine damalige Mentorin Kim-Anne sagte immer wieder, ich lebe mit angezogener Handbremse – da geht noch mehr.
2. Zwischen voller Energie und der Angst, zu viel zu sein
Am Ende meiner Sensitivitäts-Ausbildung sagten meine Mitschülerinnen beeindruckt: „Jetzt gibst du wirklich Vollgas, du zeigst deine volle Power!“ Kim-Anne meinte schmunzelnd: „Die Handbremse ist jetzt etwa zur Hälfte gelöst – es ist schon deutlich besser geworden, aber da geht noch einiges mehr.“
Das hat mich überwältigt – was für eine Energie steckt eigentlich noch in mir, wenn ich jetzt schon so viel zeige?
Das war für mich ein spannender, aber auch herausfordernder Moment. Denn für mich bedeutet das: Ich strahle von Natur aus schon viel Energie und Präsenz aus – ich bin auffällig, auch wenn ich mich manchmal zurücknehme. Und trotzdem gibt es da noch so viel mehr, was ich leben könnte.
Das wirft eine große Frage auf: Kann ich mich mit meiner vollen Energie anderen überhaupt zumuten? Werden sie davon nicht überrollt – und ich vielleicht auch? 😅
Ein Erlebnis aus der Handlesung bringt das für mich auf den Punkt: Man sagte mir, ich sei ein „Typ Lollo Bridgida“ – man liebt mich oder man hasst mich, dazwischen gibt es nichts. Diese Polarität ist für mich schwer, weil Liebe für mich einen so großen Stellenwert hat. Ich sehne mich danach, geliebt zu werden – und gleichzeitig habe ich Angst, dass meine volle Kraft zu viel sein könnte.
Diese Spannung zwischen dem Wunsch nach Verbundenheit und dem Bedürfnis, authentisch und kraftvoll zu sein, begleitet mich auf meinem Weg. Und ich glaube, viele sensible Frauen kennen dieses Gefühl.
3. Liebe war für dich immer groß geschrieben – doch dich selbst zu lieben war eine andere Herausforderung
In meinem Seelenbrief steht:
„Liebe war für dich immer sehr groß geschrieben und du hast das Wichtigste vergessen, dich zu lieben, uns zu lieben. Lieben wer und was du bist.„
Diese Worte berühren mich tief, weil sie eine Wahrheit ausdrücken, die viele von uns kennen: Wir können Liebe großzügig geben, uns für andere einsetzen, uns um Beziehungen und Ideale kümmern – und doch fällt es uns schwer, diese Liebe auch uns selbst zu schenken.

Für mich war Liebe immer ein großer Wert, der mein Handeln und Denken geprägt hat. Doch die bedingungslose Annahme meiner eigenen Seele, die Selbstliebe, blieb lange Zeit ein blinder Fleck. Ich habe gelernt, dass echte Selbstliebe nicht egoistisch ist, sondern die Grundlage für ein erfülltes Leben und echte Verbundenheit mit anderen.
Diese Erkenntnis war ein Wendepunkt auf meinem Weg. Der Brief meiner Seele unterstreicht für mich, wie wichtig es ist, mich selbst zu lieben, zu ehren und mir zu erlauben, ganz ich selbst zu sein.
4. Warum bunte Echtheit für sensible Frauen so bedeutsam ist
Viele feinfühlige Frauen haben früh gelernt, sich zurückzunehmen. Um zu funktionieren. Um nicht anzuecken. Um liebenswert zu bleiben. Und doch tragen sie ein Leuchten in sich – das sich nie ganz abschalten ließ.
Wenn du zu den sensiblen Seelen gehörst, dann kennst du das vielleicht: Du fühlst tiefer. Spürst feiner. Und gleichzeitig fragst du dich oft, ob du so wie du bist wirklich richtig bist. Dieser innere Zwiespalt verhindert, dass du Farbe bekennst – im Außen wie im Innen.
Dein System lernt, dass Liebe an Leistung geknüpft ist. Und plötzlich wird die eigene Wahrheit leiser. Die eigenen Farben verblassen. Bis du fast vergisst, wie lebendig du mal warst.
Und doch: Die Seele vergisst nicht.
5. Rückblick: Die Stimme meiner Seele
In jenem Brief aus 2013 schreibt meine Seele:
„Ich habe mich lange zurückgezogen und mich fremd gefühlt. Doch jetzt freue ich mich, dass du bereit bist, das Bunte wieder einzuladen.„
Es war keine plötzliche Erleuchtung. Es war ein Prozess. Ein behutsames Wiedererwachen. Und dieser Moment, in dem sie schreibt:
„Ich fühle mich wohl bei dir, wenn du uns gemeinsam gestattest, bunt zu sein und den Mut hast, dich zu zeigen.„
Dieser Satz hat mich tief berührt.
6. Farbe bekennen heißt nicht: laut werden. Es heißt: echt sein.
In einer Welt, die nach Performance schreit, ist Frequenz ein stiller Akt der Revolution. Du musst nicht glänzen, um zu leuchten. Du darfst wirken, einfach weil du du bist.
Selbstannahme für Hochsensible ist kein Trend – es ist Überlebenskunst. Und Sichtbarkeit für feinfühlige Frauen heißt nicht, sich zu verstellen. Sondern den Mut zu haben, sich selbst wieder zu zeigen.
„Nicht die Lautstärke deiner Stimme macht dich stark, sondern die Klarheit deines Herzens.“ – Brené Brown
7. Was es bedeutet, Farbe zu bekennen
- Dich nicht länger über Leistung zu definieren
- Nein sagen ohne Schuldgefühle
- Ja sagen zu dir ohne Angst, andere zu enttäuschen
- Deine Geschichte ehren, ohne dich mit ihr zu identifizieren
- Zärtlich mit deiner inneren Kritikerin sprechen
- Grenzen setzen, die dich klar machen, nicht klein
- Deine Gaben zeigen, ohne sie beweisen zu müssen
8. Kleine Schritte zur großen Wahrheit
- Atme bewusst – du bist nicht falsch, weil du feinfühlig bist.
- Schreib deiner Seele – sie wird dir antworten.
- Such die Farben – im Alltag, in deinem Kleiderschrank, in deinen Worten.
- Sprich aus, was du sonst nur denkst – sanft, bei dir beginnend.
- Erlaube dir, schön zu sein – nicht perfekt, sondern lebendig.
9. Die Seele als Partnerin auf dem Weg
Der Brief erinnert mich daran, dass Selbstliebe nicht nur das Annehmen einzelner Facetten ist, sondern das bewusste Erlauben, alle Seiten meiner Persönlichkeit zu leben – mit all ihren Farben und Nuancen.
Es braucht Mut, sich wirklich zu zeigen, besonders als sensible Frau in einer oft leistungsorientierten Welt. Doch genau dieser Mut ist ein Geschenk an die Seele und an das Leben selbst.
Ebenso wichtig ist die Anerkennung der eigenen Arbeit an sich:
„Danke, dass du dir so viel Mühe machst, Erkenntnisse über dich zu sammeln und in deine eigene Verantwortung gehst.„
Selbstliebe ist ein Prozess, der Engagement und Verantwortung erfordert – und das ist ein Grund zum Feiern.
Die Wendung, die ich vollzogen habe, wird in meinem Brief als „Freudentag“, „Fest“, „Tanz“ und „Farbenpracht“ beschrieben – eine kraftvolle Metapher für die innere Transformation, die ich mit dir teilen möchte.
10. Fazit: Deine Seele wartet auf dich

Farbe bekennen ist kein Ziel, sondern ein Erinnern an das, was du immer warst, bevor die Welt dich überzeugen wollte, anders zu sein. Stärke beginnt dort, wo du aufhörst, dich zu verstecken.
„Ich freue mich, mit dir endlich Farbe zu bekennen.“ – deine Seele
Vielleicht ist genau das dein leuchtendster Beitrag zur Welt.

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